Ein paar Gedanken zu Ebooks
Von Carsten
Seit ich den Amazon Kindle in meinem Rucksack habe, sind ein gutes Dutzend Ebooks in meinem Besitz – und es werden mehr. Natürlichüber Amazon gekauft – denn der Kindle liest erstmal keine anderen Bücher. Der Grund dafür ist digitale Rechteverwaltung (DRM), zu deutsch: Kopierschutz. Wer im Moment einen Ebook-Reader kauft, legt sich nämlich auf einen Hersteller fest.
Natürlich habe ich eine Möglichkeit gefunden, die Ebooks von Amazon vom Kopierschutz zu befreien und sie damit auch auf anderen Geräten zu lesen. Das klappt im Moment aber nur mit dem Format MOBI, nicht mit dem neueren TOPAZ. Daraus folgt ein Wettrennen zwischen Amazon und den Hackern, kennt man schon von Kinofilmen, Musik oder Computerspielen. Und daher weiß man auch, dass so ein Wettrennen niemals vom Hersteller gewonnen und immer auf dem Rücken des Kunden ausgetragen wird.
Ich frage mich, wie lange die Hersteller noch brauchen, um diese Entwicklung wie beim Handel mit Musik zu stoppen. Musik wird schon seit längerem ohne Kopierschutz vertrieben und damit befreit man den Kunden von Problemen mit unterschiedlichen Geräten. Die Stücke dürfen wieder auf beliebige Endgeräte kopiert werden, damit man mit seiner gekauften Musik machen kann, was man möchte. Natürlich gibt es Grenzen, aber die gabe es neben der Privatkopie früher auch schon. Und wenn man seine Musik legal erwirbt, ist auch das Besitzgefühl ein ganz anderes, denke ich.
Auf jeden Fall kann man sagen, dass mit sinkenden Technikhürden die Bereitschaft steigt, elektronische Güter zu kaufen statt einfach runterzuladen. Wenn man mit einem einzigen Klick die neue CD von Gisbert zu Knyphausen kaufen kann, wieso soll man sich dann die Mühe machen, auf potentiell virenverseuchten Seiten danach zu suchen?
Ich wünsche mir das auch für Ebooks: Wenn ich ein Buch kaufe, möchte ich ein Format wie EPUB und keinen Kopierschutz. Einfach damit ich mir mein Endgerät aussuchen kann. Wer weiß denn, ob der Amazon Kindle in 3 Jahren immer noch existiert? Und dann möchte ich bitte auf ein Ipad ausweichen können, ohne meine Bücher noch einmal zu kaufen.
Und bis es soweit ist, werd ich weiter nach Möglichkeiten suchen, den DRM-Schutz für meine Bücher zu knacken.