Was macht Digg?
Von Carsten
Seit der Veröffentlichung des neuen Digg v4 gibt es einige Aufregungüber die Instabilität und die neuen Funktionen. Außerdem ist anscheinend der VP Engineering gefeuert worden oder gegangen. Ich war nie ein große Digg-Nutzer, aber die aktuelle Diskussion interessiert mich natürlich.
Für mich stellt sich jetzt eine Frage: Wieso geht man mit so einer Seite live, wenn sie anscheinend so kaputt ist, dass der verantwortliche Softwareingenieur gefeuert werden muss? Und wieso hat das vorher niemand gemerkt?
Bei einer Seite der Größenordnung von Digg (oder Reddit, btw) kann es natürlich auf der echten Seite ganz andere Effekte geben wie in Testumgebungen. Millionen von User kann man eben nicht simulieren, man kann nur hochrechnen und schätzen. Die Größenordnungen kann man in einem Blogartikel von reddit nachlesen, ca. 380k pro Stunde an normalen Tagen.
Digg wollte mit der neuen Seite eine bessere Skalierbarkeit erreichen, schafft aber im Moment wohl das Gegenteil. Schuld soll der Umstieg von MySQL auf Cassandra sein. Gut, die Technologie ist vielleicht noch nicht so alt wie MySQL, aber große Firmen wie Twitter nutzen sie durchaus in Produktivsystemen. Und ich glaube, die Aufregung bezieht sich eher um die neuen Funktionen und Fehler in der Anwendung. Die Fehler hätten während des internen Tests, während der Closed- und Open-Beta entdeckt werden müssen. Und das wäre dann auch der einzige Punkt, der für mich eine Entlassung – oder besser: eine Kündigung erklären würde.
Oder ist es mittlerweile so, daß IT-Projekte nicht fehlschlagen dürfen? Das es keine Fehler in Software geben darf? Oder heißt das eher, dass in Zukunft mehr Wert auf geplante (und planbare Testphasen) gelegt werden muss?