Gebühren bei Tauschticket
Von Carsten
Nach mehreren Jahren haben sich die Betreiber von tauschticket.de jetzt überlegt, dass eine Gebühr eingeführt werden muss, um die riiiiieeeeesen Nutzermengen zu bewältigen. Ich will an dieser Stelle gleich mal bezweifeln, dass die Nutzerzahlen die Anschaffung von Serverfarmen oder unbezahlbare Traffickosten nach sich ziehen … wie auch immer, ab sofort soll ein Tauschvorgang 49ct kosten.
Das ist ein radikaler Wechsel vom ursprünglichen Community-Gedanken (Wer ein Buch weggibt, bekommt ein Ticket und kann damit ein neues Buch erhalten) und markiert für mich das Ende der social networking-Bestrebungen von tauschticket. Die Kommerzialisierung der Seite wurde schon früher durch die Einführung von Multi-Ticket-Angeboten gestartet, aber jetzt ist der Punkt erreicht, an dem ich aussteige.
Was ist die Alternative?
Es gab und gibt immer noch bookcrossing als echte Community-Seite. Bücher werden freigelassen, d.h. man lässt sie einfach irgendwo liegen und andere finden sie. Oder man registriert sie in seinem virtuellen Bücherregal und andere können sie anfordern – hey, klingt ja fast wie tauschticket. Nein halt, klingt ganz genau wie tauschticket. 🙂
Ich werde jetzt komplett auf bookcrossing umsteigen, nachdem ich ursprüglich von dort zu tauschticket gegangen war. Allerdings war das zu einer Zeit, als tauschticket einfach die schnellere Art zu tauschen anbot und ähnlich wie bookcrossing keine Gebühren verlangte.
Noch ein Wort zur Monetarisierungsstrategie von bookcrossing: Dort gibt es auch ein Bezahlsystem, allerdings wird das nicht auf dem Rücken aller Besucher durchgesetzt, sondern man erkauft sich einePremiummitgliedschaft, mit der man Komfortfunktionen für die Poweruser freischaltet. Also etwas sehr sinnvolles, mit dem auch eine Community leben kann: Wer die Plattform mag und intensiv nutzt, bezahlt dafür und unterstützt damit die Betreiber und sichert das Überleben seiner Plattform.
Tauschticket ist für mich jedenfalls erledigt. Auf zur richtigen Community bei bookcrossing.