Was war los auf dem 29c3?
Von Carsten
Ich war ja letzte Woche auf dem 29c3 und hab die Tage da sehr genossen. Die Vorträge waren super, die Organisation einwandfrei und das CCH mit seinem 70er Charme ein guter Ort für den Kongress.
Neben den netzpolitischen Themen gab es auch viel Technik, eine Einführung in die Weizenzüchtung, eine schlaue Haushaltshilfe, Quadrokopterdrohnen im Eigenbau und z.B. in den Lightning Talks (sehr schönes Format übrigens, sowas würde ich in der Firma ja auch gern mal einführen…) einiges mehr. Ihr seht, das Programm war breit aufgestellt und mit den ganzen Hackerspaces auf den Gängen und den Workshops hat bestimmt jeder seine Nische gefunden.
Neben den ganzen Themen muss ich hier unbedingt noch 2 Sachen erwähnen, die man durch Freiwillige organisiert wohl nur auf wenigen Veranstaltungen sieht:
- ein DECT- und GSM-Netz
- eine Live-ÃÂbersetzung der deutschen Vorträge
Erstes dient der Kommunikation auf dem Kongress (darum geht’s ja schiesslich), in dem die Hacker sich eine Telefonnummer für die Tage im CCH besorgt haben und so Kontakte herzustellen. Alles von Hackern für Hacker organisiert.
Zweites kann ich eigentlich kaum glauben: Unter den Hackern gibt es anscheinend nicht wenige Linguisten und mit einem Telefon bzw. in den Livestreams konnte man als Fremdsprachler die deutschen Talks zumindest in Englisch mitverfolgen. Und überhaupt: Konnte an keinen Platz mehr im sehr, sehr kleinen Saal 6 ergattern (z.B. beim hervorragenden Talk on Jacob Appelbaum und Roger Dingledine über die verschiedensten Teile des Tor-Projektes), konnte man sich auf dem Lieblingsgadget der Laptop den Livestream ansehen. Und nach 24h lagen bereits die torrents auf dem mirror…
Natürlich gab es auch negative Stimmen. Wie Constanze Kurz schon sagte: die hälfte sagt: zu wenig technik. die andere hälfte sagt: zu wenig netzpolitik. die andere hälfte sagt: zu wenig hacking. Auffällig für mich war jedenfalls die ganze Diskussion und Aufregung um die Creepercards. Ich hätte ja gedacht, alle Teilnehmer sind Hacker. Egal welchen Geschlechts. Ich wäre gar nicht auf die Idee gekommen, dass das Geschlecht einen Unterschied macht. Aber vielleicht bin ich da nicht ganz auf dem Laufenden…
Mir hat der Kongress jedenfalls gefallen. Ich denke, ich bin niemandem auf die Nerven gegangen. Mit hat die Themenauswahl gefallen. Ich fand die Organisation groÃÂartig. Und ich kann jedem nur empfehlen, den Kongress nächstes Jahr zu besuchen.