Der Fall ‚Kottke‘
Von Carsten
Der Fall Kottke schlägt im Moment hohe Wellen in der sog. Blogosphäre. Selbst in Deutschland applaudiert und wundert man sich über den Mut von Jason Kottke, der seine Arbeit zugunsten seines Weblogs aufgab. Er möchte in Zukunft hauptsächlich an seiner Seite arbeiten, die ca. 25.000 Besucher pro Tag anzieht. Allerdings möchte sich Jason Kottke nicht durch Werbeeinnahmen finanzieren – er ersucht die Leser seiner Texte um eine Patenschaft.
I recently quit my web design gig and — as of today — will be working on kottke.org as my full-time job. And I need your help.
In seiner Erklärung dieser Initiative schreibt er ausführlich über die Vermeidung des Begriffes Spende, da dieser Titel etwas bezeichnet, für das man keine Gegenleistung bekommt. Für Kottke ist die Patenschaft (oder ein Abbonement) der bessere Weg, denn er möchte seinen Lesern auch etwas für ihr Geld bieten.
Im Moment gibt es sich zuversichtlich, dass sein gestecktes Ziel (er möchte 1/3 – 1/2 seines früheren Verdienstes erreichen) in erreichbarerer Nähe liegt. Ich kenne mich in der Blogosphäre Amerikas nicht genügend aus, um hier zu widersprechen. In Deutschland wäre so etwas aber sehr dumm – oder sehr mutig. Bei der Geiz-Ist-Geil-Stimmung könnte man jedenfalls nicht darauf hoffen, genügend Geld für den Betrieb seiner Seite und den Lebensunterhalt zusammenzukratzen.
Trotzdem: Ich wünsche Jason Kottke alles Gute und werde seine Seite weiter aufmerksam verfolgen. Sicher ist, dass seine Entscheidung schon jetzt Kreise zieht.