Wie werde ich ein besserer Entwickler?
Von Carsten
In den letzten Tag ist dieses Thema der Dauerbrenner im Netz. Überall liest man darüber, überall redet man darüber. Und seit einigen Wochen denke ich auch ständig darüber nach.
Wie wird man ein besserer Entwickler?
Als erstes fällt mir da immer ein Spruch ein: Es dauert 10 Jahre, um in irgendeinem Thema Experte zu werden. Ich halte mich zwar nur in wenigen Dingen für einen Experten, aber nach meinen Erfahrungen stimmt der Spruch 100%ig. Ich habe 10 Jahre gebraucht, bis ich ganz passable Keyboard+Klavier spielen konnte. Ich habe 10 Jahre gebraucht, bis ich gut programmieren konnte. Ich werde auch 10 Jahre brauchen, bis ich gut im Bodybuilding sein werde. Aber das sind wieder andere Themen… ;-)
Wie werde ich also ein besserer Entwickler?
Innerer Antrieb
Ich denke, ein guter Entwickler braucht vor allem einen inneren Antrieb. Einen Antrieb, der einen abends vom Sofa hoch und an den Rechner treibt. Der einen dazu bringt, neue Sprachen wie Groovy oder Prolog zu lernen. Der einen dazu bringt, sich mit Continuous Integration zu beschäftigen. Oder Unmengen Bücher zu lesen. Dieser Drang bringt einen auch dazu, nicht einfach nur die gestellten Aufgabe zu lösen, sondern dabei auch noch Einzelheiten um das eigenen Problem herum aufzunehmen. Das heißt, man lernt durch die Problemlösung das System selbst besser kennen.Dieser innere Antrieb wird von manchen auch passion genannt, also die Hingabe an die selbst gewählte Profession. Wer keinen Spass an der Arbeit hat, ist meiner Meinung nach im falschen Beruf. Wer will schon sein Leben lang etwas tun, zu dem er gar keine Lust hat – und wer will dann auch noch Extra-Zeit aufwenden, um in diesem Bereich besser zu werden…?
Code lesen
Das bringt mich eigentlich gleich zum nächsten wichtigen Punkt, dem Lesen von Code. Nichts hilft mehr in der persönlichen Entwicklung, als den Code anderer Leute anzuschauen. Vielleicht ist das ein gutes Framework, in dem man bestimmte Patterns wiedererkennt. Oder es ist eine Anwendung, die man in einem Open Source Repository wie Sourceforge oder Github anschauen kann. Hat man das Glück und arbeitet in verschiedenen Projekten mit unterschiedlichen Leuten, sollte man auch den Code der anderen ansehen.Das dient nicht nur der Weiterbildung, sondern hat auch einen ganz pragmatischen Zweck: die Anpassung des eigenen Stils an die Projektvorgabe. Man kann zwar seine eigene Handschrift in die Arbeit einbringen, aber bitte nicht beim code style oder bei der Architektur. Kreativität sollte in der Anwendung der Prozesse stattfinden, nicht in Kraut-und-Rüben-Code. 😉
Andere Dinge
Es gibt viele andere gute Quellen und ich liste hier nur meine Top 5 auf:
- Podcasts (wie z.B. Hanselminutes, ArchitekTOUR, Herding Code)
- Bücher (eBooks, Papier, Online)
- Blogs (es gibt hunderte gute Blogs über Softwareentwicklung)
- Twitter (viele kluge Köpfe twittern jeden Tagüber ihre Erfahrungen und Arbeit)
- Konferenzen (daran muss ich noch arbeiten)
Es gibt so viele Möglichkeiten, die man nutzen kann. Die man nutzen muss? Auf jeden Fall bieten sich unzählige Möglichkeiten, die eigene Entwicklung voranzutreiben, ohne jeden Tag ein Seminar zu buchen. Man muss nur zupacken.
Und auch hier gilt: Wer immer in der eigenen Komfortzone bleibt, macht auch keine Fortschritte. Wer wirklich etwas erreichen will, muss sich ständig antreiben und seinem Drang nachgeben. 😀
Hat jemand andere Tipps oder Erfahrungen? Gibt es Dinge, die euch geholfen haben, besser zu werden oder neue Dinge zu entdecken? Schreibt einfach einen Kommentar oder antwortet mir per Mail.