Kochen als Arbeit
Von Carsten
In der NY Times gibt es gerade den schönen Artikel Is junk food really cheaper?, in dem der Autor MARK BITTMAN ein paar Gedanken zu Junk Food, Geld und Zeit aufschreibt.
Dieser Satz ist besonders bemerkenswert:
The core problem is that cooking is defined as work, and fast food is both a pleasure and a crutch.
Ich glaub, ich sehe das auch so. Kochen macht mir keinen Spass und es keine Entspannung, wenn ich nach der Arbeit und nach dem Sport noch mein Essen zusammenstellen muss. Entspannung ist Basteln an einem neuen Projekt mit Ruby On Rails oder ein anständiges Buch.
Ein zweites Argument ist die zusätzliche Zeit, die gerade bei Personen mit geringem Einkommen und Wohnsitz weit draussen für die Beschaffung von Nahrungsmitteln aufgewendet werden muss:
There are, of course, the so-called food deserts, places where itÃÂs hard to find food: the Department of Agriculture says that more than two million Americans in low-income rural areas live 10 miles or more from a supermarket, and more than five million households without access to cars live more than a half mile from a supermarket.
Das ist in Amerika mit den Suburbs ein gröÃÂeres Problem als in Deutschland, denke ich. Bei mir liegen jedenfalls mehrere Supermärkte in der Nähe, so dass ich zu Fuss einkaufen kann. Und mit dem Fahrrad wäre auch ein groÃÂer Bauernhof in Reichweite, der lokale Produkte aus eigener Herstellung anbietet.
Aber trotzdem: Es gibt quasi in Mittagspausen-Entfernung einen Burger King, aber trotzdem gehe ich dort nicht jeden Tag essen. Ich werfe mir abends eine Tüte Tiefkühlgemüse in die Mikrowelle, backe einen Kürbis mit Speck im Ofen oder mache eine einfache Gemüsepfanne mit maximal 6 Zutaten. Das geht alles unter 30 Minuten Küchenzeit und schmeckt auch noch gut. Ob es günstiger ist als Junk Food, kann ich so nicht sagen. Dazu müsste ich wohl detailliert meine Lebensmittelkosten auf die einzelnen Tage ausrechnen… und das ist mir jetzt auch zu viel Arbeit.