Umstieg von Google Reader auf Fever
Von Carsten
Mein Versuch, ernsthaft auf Google-Produke zu verzichten, hat mich leider auch vom Google Reader weggebracht – dem wirklich besten Feedreader. Nach einer kurzen Suche hab ich mich entschieden, Fever auszuprobieren.
Das ganze ist eine Kaufsoftware, die auf Webspace mit Datenbank gehostet werden will. Das wird den Durchschnittsnutzer wahrscheinlich schon davon abbringen, aber da ich auf kopis.de sowieso ausreichend Platz und Datenbanken habe, ist das für mich kein Hinderungsgrund. Der Preis von 30US$ gilt für die aktuelle Major-Version, Minor-Updates sind kostenlos. Sollte eine neue Major-Version herauskommen, müsste die Anwendung neu lizensiert werden – also das altbekannte Prinzip für Desktopsoftware.
Die Installation von Fever ist simpel:
- ZIP runterladen
- ZIP entpacken
boot.php
im Browser aufrufen
Danach ist Fever installiert und kann benutzt werden. Ich hab zuerst meinen OPML-Export aus Google Reader importiert, habe Fever auch gleich die Gruppen anlegen lassen und nach ein paar Minuten hatte Fever die Feeds aktualisiert.
Feeds zu lesen funktioniert im Prinzip wie bei Google Reader: man klickt auf “Alle Feeds” und scrollt durch die Textauszüge. Fever stellt die ersten paar Wörter in einer minimierten Ansicht dar und bei Interesse klickt man den Eintrag auf. Das ganze lässt sich auch durch die Tastatur steuern, was meinem Bedienverhalten entgegen kommt. Wer die Shortcuts im Google Reader nutzt, kann hier nahtlos umsteigen.
Soweit alles in Ordnung. Aber Fever bietet auch zwei gänzlich neue Features: Hot und Sparks.
Die Dokumentation ist hier etwas schwammig, oder mein Englisch ist nicht ausreichend, um die Details aufzunehmen. Was ich dem Text entnommen habe ist folgendes:
Hot bedeutet so viel wie Interessante Themen, die in vielen Blogs auftauchen. Sparks sind Blogs, die man nicht wirklich liest, die aber Einfluss auf die Themen in Hot haben. Taucht also ein Thema oft in den Sparks auf, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es auch hot wird. Alle Feeds in den Sparks werden ansonsten völlig ignoriert. Man kann die Sparks lesen, aber sie werden nicht in der üblichen Liste der ungelesenen Einträge gelistet. Sie tauchen anscheinend auch nicht in Hot auf, jedenfalls ist mir noch nichts aufgefallen.
Meine Sparks enthalten z.B. heise online, techcrunch und wired. Da werden viele Themen besprochen, die ich interessant finde, wobei mir die Blogs aber viel zu gesprächig sind. Ich hoffe also, Fever wird aus diesen Sparks die Themen finden, die mich interessieren und sie anschliessend in Hot hervorheben.
Insgesamt bin ich zufrieden mit Fever. Die Oberfläche ist schick, es funktioniert ähnlich wie Google Reader und alles klappt auch einigermassen auf meinem Handy und meinem Tablet. Wer also einen Feedreader sucht, sollte sich unbedingt Fever angucken.